Datum: 20.10.2021

DIE RICHTIGE ZAHNPFLEGE IM ALTER

Gesunde Zähne sehen nicht nur gut aus, sondern beugen auch zahlreichen Krankheiten vor. Wer also seine Zähne gut pflegt, verschafft sich ein grosses Mass an Lebensqualität und das in jedem Alter. Doch für ältere und pflegebedürftige Menschen ist es oft schwierig, die richtige Mundhygiene einzuhalten.



Die Feinmotorik lässt mit dem Alter genauso wie das Sehen und der Geruchssinn stetig nach. Ältere Menschen können oft die Zahnbürste nicht mehr richtig halten und erkennen Zahnbelag nicht früh genug. Auch der Gang zum Zahnarzt oder zur Zahnärztin fällt den Seniorinnen und Senioren besonders auf dem Land oft schwer. Deshalb leiden sie besonders häufig an Karies und Parodontose. Die Anzahl der Menschen die an diesen Zahnerkrankungen leiden, ist bei der Altersgruppe der über 65-jährigen sehr hoch. Dabei ist vor allem die Parodontose besonders tückisch, denn sie kann zahlreiche andere gefährliche Erkrankungen nach sich ziehen. Unbehandelt hat sie nicht nur Zahnverlust zur Folge, sondern kann im schlimmsten Fall zum Herzinfarkt oder Schlaganfall führen.

So erkennen Sie eine mögliche Parodontose

Wird eine Parodontose früh genug behandelt, stehen die Chancen für eine optimale Mundhygiene und Gesundheitsvorsorge nicht schlecht. Doch im Gegensatz zur Karies, die Sie an dunklen Stellen am Zahn erkennen können, bleibt die Parodontose lange unentdeckt, denn sie bereitet anfangs keine Schmerzen. Zunächst besiedeln Bakterien die Zahnbeläge. Dort vermehren sie sich unkontrolliert und greifen das Zahnfleisch an, was zu Entzündungen führt. Das Zahnfleisch schrumpft, wodurch sich zwischen Zahnfleisch und Zahn Taschen bilden. Hier siedeln sich immer mehr Bakterien an, wodurch der Zahnhalteapparat geschädigt wird.
 
Damit Ihre Parodontose schnellstmöglich behandelt werden kann gibt es hier ein paar Erkennungsmerkmale:

• Ihr letzter Zahnarztbesuch liegt länger als ein Jahr zurück.
• Sie putzen höchsten einmal täglich die Zähne.
• Sie haben ab und zu Zahnfleischbluten.
• Sie haben den Eindruck, dass einige Zähne locker sitzen.
• Sie haben Mundgeruch.
• Sie leiden oft an schmerzhaften oder sogar eitrigen Entzündungen am Zahnfleisch.
• Sie bemerken Stellen, an denen sich das Zahnfleisch zurückgebildet hat.
• Sie hatten schon mal eine Parodontose-Behandlung.

Sollte auch nur einer dieser Punkte zutreffen, sprechen Sie mit unserem Zahnarztteam von Dr. Bahri Adis bei einem Beratungstermin. 

Richtiges Zähneputzen ist wichtig

Um das Risiko von Karies und Parodontose so gering wie möglich zu halten, sollten Sie mindestens zweimal täglich Ihre Zähne putzen. Abends ist der richtige Zeitpunkt generell vor dem Schlafengehen. Doch wie sieht es morgens aus?
 
Wenn Sie unmittelbar nach dem Frühstück das Haus verlassen müssen, ist es ratsam vor dem Essen die Zähne zu putzen, damit die Mineralstoffe in der Zahnpasta die Säureangriffe der Nahrung abwehren können. Wenn Sie sofort nach dem Essen die Zähne putzen, wird der schützende Zahnschmelz den in der Nahrung enthaltenen Säuren nicht mehr Stand halten. Bakterien können besser eindringen und sich ungehindert vermehren. Deshalb raten Zahnmediziner dazu, nach dem Frühstück 15 - 20 Minuten mit dem Zähneputzen zu warten. Trinken Sie direkt nach der Nahrungsaufnahme lieber ein Glas Wasser. So spülen Sie grössere Nahrungsbestandteile weg.
 
Für Seniorinnen und Senioren gibt es Zahnbürsten mit grösseren und robusten Griffen, die das Zähneputzen erleichtern. Auch elektrische Zahnbürsten eignen sich für ältere Menschen.

Zahnseide oder Interdentalbürste - was ist besser?

Wenn Sie keine Probleme haben, die Zahnseide zu benutzen, ist diese das ideale Mittel die Zahnzwischenräume zu reinigen. Lassen Sie sich von unserem Team über die richtige Handhabung beraten. Werden bei der Untersuchung trotz der Benutzung von Zahnseide noch Problemstellen in den Zwischenräumen festgestellt, sollten Sie auf Interdentalbürsten ausweichen.

Gehen Sie regelmässig zum Zahnarzt

Seniorinnen und Senioren sollten mindestens zweimal im Jahr zur Kontrolluntersuchung bei ihrem Zahnarzt oder ihrer Zahnärztin vorbeischauen. So können Karies und Zahnfleischentzündungen rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Zudem sollte einmal jährlich eine professionelle Zahnreinigung durchgeführt werden. Diese sorgt nicht nur für strahlend weisse Zähne, sondern dient neben der eigenen Mundhygiene und dem Zahnarztbesuch als Vorbeugung vor Zahnerkrankungen. Bei der professionellen Zahnreinigung werden Stellen gereinigt, die für Zahnbürste und Zahnseide kaum erreichbar sind. Zudem wird der sogenannte Zahnstein abgetragen, verhärteter Plaque, der sich mit einer Zahnbürste nicht mehr entfernen lässt.
 
Häufig leiden ältere Menschen unter Mundtrockenheit, die dadurch entsteht, dass Bluthochdruck die Mundtrockenheit verstärkt, die neben zuckerhaltiger Ernährung zu Karies und Zahnfleischentzündungen führen kann. Auch eine Veränderung der Mundschleimhaut kann von unserem Zahnarzt frühzeitig festgestellt werden. Oft zieht eine veränderte Mundschleimhaut andere Erkrankungen nach sich. Informieren Sie unser Zahnarztteam immer über Veränderungen in Ihrer Medikamentierung.

Zahnersatz richtig pflegen

Zahnersatz wie Brücken, Kronen und Prothesen bietet einen Nährboden für Bakterien, wenn er nicht richtig gereinigt wird. Deshalb ist auch die richtige Säuberung des Zahnersatzes ein wichtiger Bestandteil der Mundhygiene.

• Entfernen Sie die Prothese.
• Legen Sie Ihre Prothese für eine Nacht in eine Dentalhygiene-Lösung ein.
• Zudem sollten Sie die Prothese mit einer speziellen Prothesenbürste reinigen. Diese ist im Handel erhältlich.

Das Zahnfleisch mit Zahnfleischraum und Kauflächen können Sie mit einer normalen weichen Zahnbürste und Zahnpasta reinigen.

Zahnreinigung bei Pflegebedürftigen

Wenn Sie Angehörige pflegen, sollten Sie sich auch um die optimale Mundhygiene kümmern. Das heisst zweimal täglich die Zähne putzen und die Zahnzwischenräume reinigen. Um das Zahnfleisch dabei nicht zu verletzen, benutzen Sie eine weiche Zahnbürste. Auch sollten Sie eine sanfte Zahncreme verwenden, um eine Reizung der Schleimhäute zu vermeiden, ferner sind die folgenden Punkte zu beachten:

• Sorgen Sie dafür, dass Ihr Angehöriger regelmässig einen Zahnarzt oder eine Zahnärztin aufsucht.
• Auch regelmässige Termine für die professionelle Zahnreinigung sind wichtig.
• Sorgen Sie für einen ausreichenden Speichelfluss durch Trinken oder das Lutschen zuckerfreier Bonbons.
• Die Zahnbürste des Pflegebedürftigen muss alle zwei Monate ausgetauscht werden. Nach einer Erkältung oder Infektion muss die Zahnbürste sofort gewechselt werden
  

Auch Zahnprothesen müssen regelmässig gereinigt werden

Leichte Entzündungen im Mundraum können mit Tee-Spülungen behandelt werden. Am besten eignen sich Ringelblume, Salbei und Thymian. Klingen die Entzündungen nicht ab, sollte ein Zahnarzt zu Rate gezogen werden. 

Die richtige Ernährung gegen Zahnprobleme im Alter

Lassen Sie Ihre Zähne kraftvoll zubeissen

Auch Ihre Zähne brauchen Training um fit zu bleiben, deshalb dürfen Sie gerne einmal täglich Rohkost wie Äpfel oder Nüsse zu sich nehmen. Durch das Zubeissen und Kauen wird die Mundmuskulatur gestärkt und die Speichelproduktion angeregt. 

Speichel ist wichtig

Ältere Menschen nehmen oft Medikamente ein, die den Speichelfluss hemmen, was zu Mundtrockenheit führt. Trinken Sie daher ausreichend. Empfohlen werden ein bis zwei Liter Wasser oder ungesüssten Tee am Tag. 

Süsses zum richtigen Zeitpunkt

Immer wird vor zu viel Süssigkeiten gewarnt, und das zurecht, denn sie enthalten viel Zucker der den Zahnschmelz angreift und früher oder später zu Karies führt. Doch ab und an und zum richtigen Zeitpunkt dürfen Sie sich gerne etwas Süsses gönnen. Die Marmelade zum Frühstück oder der Pudding nach dem Mittagessen sind nicht so schädlich wie das Naschen zwischendurch. Der Grund ist, dass unsere Zähne kleine Pausen von den Säureangriffen während der Nahrungsaufnahme brauchen. Gönnen Sie Ihren Zähnen diese kleine Auszeit. 

Gerne berät unser Zahnarztteam von Dr. Bahri Adis Sie zu allen Themen der Zahngesundheit. Besuchen Sie uns in unserer Zahnarztpraxis Zürich oder unserer Praxis in Wettingen.