Datum: 10.6.2021

PIERCING IM MUNDBEREICH - IST ES GEFÄHRLICH FÜR MEINE ZÄHNE?

Es dürfte nicht überraschen das die Schmuckstücke aus harten Metallen wie Titan auf Dauer nicht ungefährlich für die eigenen Zähne sind.

Allgemeine Informationen über Piercings und Ihre Zahngesundheit

Wenn Sie sich ein Piercing stechen lassen, sollten Sie nicht unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen stehen, keine blutverdünnenden Medikamente zu sich nehmen (Aspirin) und sich in einem guten Gesundheitszustand befinden.

Nach der Behandlung kann es am Einstichbereich zu leichten Schwellungen und Blutungen kommen. Da der Mund- und Zungenbereich gut durchblutet ist heilen Piercings im Mundbereich gut ab. Sie sollten den Anweisungen der Fachperson zur Wundheilung und Reinigung Ihres Piercings Folge leisten, um Infektionen zu vermeiden.

Traumatisierung der Zähne und Knochenschwund

Piercings im Mundbereich wie Zungen-, Lippen- oder Lippenbandpiercings können auf Dauer den Zahnschmelz der Zähne verletzen. Durch dauerhaften Druck durch hartes Metall kann es zu einer Zahnlockerung oder sogar Zahnverlust kommen.

Die im Oberkiefer und Unterkiefer liegenden Alveolarknochen, in denen die menschlichen Zähne befestigt sind, sind im Vergleich zu anderen Knochen sehr dünn. Durch langanhaltende Druckbelastung schwindet der Knochen im Kiefer um die Piercingsstelle herum. Es kann zu Knochenschwund und einer Lockerung der darum liegenden Zähne kommen. Dieser Schwund der Kieferknochen kann sich im Falle einer benötigten Zahnprothese im Alter bemerkbar machen, was die Behandlung ungünstig beeinflusst.

Die Zahnhöcker, die Erhebungen der Backenzähne, werden durch Zungenpiercings und deren Bewegung im Mundraum oftmals traumatisiert bzw. erheblich in ihrer Reizwahrnehmung gestört. Dies führt häufig zu einem Absterben des Zahnmarks und zu Zahnfrakturen. Bei einer Zahnfraktur werden die Zähne durch Aufbeissen auf harte Objekte stark beschädigt. Beim Tragen von Piercings im Mundbereich kommt es, vor allem in der Eingewöhnungszeit, zu einem unabsichtlichen Aufbeissen auf das Metallstück. Zahnteile können beschädigt werden oder sogar gänzlich herausbrechen.

Piercings werden heutzutage ebenfalls aus nichtmetallischem Schmuck hergestellt, dazu zählen Schmuckstücke aus Acryl, Horn oder PTFE. Auf Grund der geringeren Härte kommt es weniger zu Zahnfrakturen und zu der Erhaltung schöner Zähne. Auf die Druckbelastung der Kieferknochen hat das weichere Material jedoch keine positive Auswirkung.

Gewohnheiten die sie vermeiden sollten



Wenn Sie dennoch nicht auf das Tragen von Piercings im Mund- und Zungenbereich verzichten möchten, raten wir Ihnen dazu sich negative Gewohnheiten nicht anzueignen.

Dazu zählt vor allem das Spielen mit dem Schmuckteil durch Drehbewegungen oder das Festhalten mit den Zähnen. Bei Patienten, die dazu neigen das Zungenpiercing zwischen die Vorderzähne zu ziehen und es durch Aufbeissen festzuhalten, konnte schon nach wenigen Monaten eine Verschiebung der Frontzähne festgestellt werden.

Durch Klappern an den Zähnen wird der Zahnschmelz beschädigt und es kann zu Rissen kommen, was Kariesbakterien das Eindringen in den Zahn erleichtert. Wärme-, Kälte- und Schmerzüberempfindlichkeiten werden durch die mechanische Belastung der Zähne gesteigert.

Fragen Sie bei dem Piercingstudio Ihres Vertrauens, nach der Verwendung von weicheren Materialien, um Ihre schönen Zähne zu schützen. Durch Verwendung weicherer Materialien wird der Zahnschmelz weniger beschädigt.

Reinigung von Piercings im Mundbereich

Um ein Piercing im Mundbereich zu reinigen, ist es wichtig sich vorher gründlich die Hände zu waschen. Nehmen Sie das Piercing zur Kontrolle in regelmässigen Abständen heraus. Kontrollieren Sie das Gewebe um die Einstichstelle. Das Herausnehmen sollte keine Schmerzen bereiten. Sie können das Piercing nun mit Desinfektionsmittel reinigen, welches für den Mundbereich geeignet ist. Setzen Sie es anschliessend wieder ein und spülen sie mit antibakteriellem Mundwasser ohne Alkohol nach. Eine gute Dentalhygiene in Kombination mit Mundwasser kann das Risiko für Infektionen im Mundbereich signifikant senken.

Nehmen Sie Ihre regelmässigen Prophylaxe-Termine zur Kontrolle und Zahnreinigung bei unserem Team von Zahnarzt Dr. Bahri Adis aus Zürich wahr. Wir werden Sie auf Veränderungen im Mundraum aufmerksam machen. Unser Team aus Zürich und Wettingen arbeitet mit viel Verständnis für Ihre individuelle Entfaltung und unterweist sie gerne im Bereich einer gesunden Zahnprophylaxe.

Piercing-Arten im Mundbereich :

Labret-Piercing

Als Labret-Piercing wird ein Stecker mittig unter der Unterlippe bezeichnet, es stellt das Gegenstück zum Medusa-Percing da.

Medusa-Piercing

Das Medusa-Piercing wird mittig über der Oberlippe gestochen. Da diese Piercingform nicht an den Zähnen ankommt ist sie für den Zahnschmelz und Ihre schönen Zähne unbedenklich.

Madonna-Piercing

Auch als Monroe-Piercing bezeichnet wird der Körperschmuck seitlich über der Oberlippe platziert. Da dieses Piercing nicht an den Zähnen ankommt und auch keine Möglichkeit gibt mit den Zähnen daran zu spielen ist es ein zahnfreundliches Piercing im Mundbereich.

Cheek-Piercing

Das Cheek-Piercing oder auch Wangenpiercing genannt, wird durch die Wangen gestochen. Dies kann die Bildung von Grübchen begünstigen. Die Durchführung muss sehr präzise erfolgen da dieses Piercing durch einen Bereich im Gesicht gestochen wird durch den wichtige Nervenbahnen verlaufen. Eine unsachgemässe Durchführung oder eine Komplikation durch eine Infektion kann zu späteren Nervenschäden führen.

Zungenpiercing

Bei einem Zungenpiercing wird meist vertikal durch die Zunge gestochen. Da die Zunge besonders gut durchblutet ist heilt diese Piercingvariante gut ab. Die Zunge schwillt direkt nach dem Eingriff erheblich an, weswegen für die Dauer des Heilungsprozesses ein längerer Stab verwendet wird. Die vollständige Abheilung beträgt im Durchschnitt 2 bis 4 Wochen. Bei nicht fachgerechter Arbeit kann es zu erheblichen Schädigungen der Zungenbewegung und der Geschmacksnerven kommen.

Da an den Enden des Stabs Schmuck in Form von massiven Kugeln befestigt wird ist die Gefahr die Zähne zu verletzten gross. Gerade in der Eingewöhnungszeit und in den ersten Monaten kann es deutlich zu Zahnfrakturen kommen.

Ashley oder Racoon Piercing

Dieses Piercing wird durch die Unterlippe gestochen. Es befindet sich eine sichtbare Kugel auf der Unterlippe und die zweite verdeckt auf der Lippeninnenseite. Da das Metall nicht an den Zähnen ankommt gilt es als zahnfreundliches Piercing. Wer aus Vorsicht seine Zähne dennoch schützen möchte kann um den Einsatz von Teflon bitten, dieses Material ist nicht so hart wie Titanpiercings.

Lippenbändchen-Piercing

Das Lippenbändchen ist die Gewebeverbindung zwischen der Lippe und dem Zahnfleisch. Man besitzt jeweils ein Lippenbändchen unter der Oberlippe (Frenulum) und eines unter der Unterlippe. Bei einem Lippenbändchen-Piercing wird ein Schmuckelement durch dieses Gewebe gestochen. Das sogenannte Smiley-Piercing oder auch Frenulum befindet sich unter der Oberlippe, das Gegenstück unter der Unterlippe nennt sich Frowny-Piercing.

Um die Zähne nicht zu schädigen wurden spezielle bei dem Einsetzen eines Frenulum Schmuckelemente auf der Zahnzugewandten Seite abgeflacht. Sie werden als Lippendisks bezeichnet.

Reparatur von Zahnfrakturen

In unserer Praxis in Wettingen oder Zürich behandelt unser Zahnarztteam von Dr. Bahri Adis durch Piercings entstandene Zahnprobleme. In der Zahnästhetik Zürich werden Zahnlücken wieder korrigiert, Zahnfrakturen wieder repariert und Zahnabnutzungen beseitigt. Unser Team setzt sich für eine gesunde Zahnästhetik für schöne Zähne ein.

Bei Fragen und Anliegen kontaktieren Sie unser Zahnarztteam aus Zürich oder Wettingen. Wir freuen uns Ihnen weiterhelfen zu können.